Depressionen sind eine weit verbreitete, psychische Erkrankung mit einer hohen Rückfallgefahr.
MBCT – der achtsame Weg durch Angst und Depression hilft Ihnen, Symptome von Depressionen sowie auch die Anzeichen einer damit zusammenhängenden Angststörung rechtzeitig zu erkennen und die Rückfallgefahr zu reduzieren. Es ist ein Mittel zur Selbsthilfe gegen Depressionen — aber auch zur Behandlung von Angststörungen wird MBCT häufig eingesetzt.
Nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums leiden derzeit vier Millionen Menschen in Deutschland daran. Ca. 20 % der Erwachsenen erkranken einmal im Leben an einer schweren Depression — hinzu kommen häufig Angststörungen. Die Dunkelziffer ist vermutlich wesentlich höher. Glücklicherweise aber bringen immer mehr Betroffene den Mut auf, sich ärztlich beraten zu lassen.
Akute Depressionen lassen sich heutzutage sehr gut behandeln, z. B. mithilfe moderner Depressions-Medikamente. Aber: Die Rückfallgefahr bei Depressionen ist sehr hoch, sie steigt durch jede weitere depressive Episode beträchtlich (sie liegt erst um 50 %, dann bei 70-90 %). Um dieser hohen Rückfallgefahr zu begegnen wurde MBCT – der achtsame Weg durch Angst und Depression speziell entwickelt. MBCT gehört wie ACT (Akzeptanz- und Commitment-Therapie) und die Schematherapie zur dritten Welle der Verhaltenstherapie.
In 70 % der Fälle treten gemeinsam mit den Symptomen von Depressionen Angststörungen auf. Angst und Panik sind dann oft leidvoller als die typischen depressiven Symptome selbst. Angst und Depression verstärken sich in der Regel gegenseitig — sie sind meist Ausdruck von Überforderung und Stress. Gemeinsam fördern sie bestimmte, eine Rückfallgefahr steigernde Reaktionsmuster.
Während einer depressiven Episode treten negative Gefühle (z. B. Hoffnungslosigkeit, extreme Traurigkeit oder Ängste) zusammen mit negativen Gedanken (z. B. „ich bin ein Versager“, „ich bin wertlos“, „ich bin zu nichts nutze“, „mit mir stimmt was nicht“) und bestimmten Körpergefühlen (z. B. Erschöpfung oder Schwäche) auf. Mit dem Abklingen der Depression verschwinden sowohl die schrecklichen Gefühle als auch die selbst-destruktiven Gedanken und die Körpersymptome. Neuere Erkenntnisse der Hirnforschung zeigen, dass während einer Depression eine neuronale Verknüpfung im Gehirn stattfindet, bei der negative Gefühle mit den negativen Gedankenmustern und den spezifischen Körpersymptomen zu einem Netzwerk verbunden wurden.
So kann über dieses gemeinsame Netzwerk eine normale schlechte Laune, wie sie bei den meisten Menschen hin und wieder auftritt, ein ganzer Satz negativer Gedanken mitaktiviert werden. Es handelt sich dabei nicht um einen statischen Zustand, sondern um einen dynamischen Prozess, bei dem sich das wechselseitige Ineinanderwirken von depressiven Gedanken, negativen Gefühlen und unangenehmen Körpergefühlen schnell zu einer nahezu toxischen, selbstdestruktiven Gemütslage aufschaukeln kann. Es kommt zu einem sich selbst aufrechterhaltenden Depressionskreislauf mit sich verstärkender Symptomatik. Hier kann MBCT – der achtsame Weg durch Angst und Depression – entgegen steuern.