Christoph
Millington
NARM Traumatherapie (Online), das Neuroaffektive Beziehungsmodell wurde von Dr. Laurence Heller entwickelt und ist ein moderner Ansatz zur Behandlung von Entwicklungs– und Bindungstrauma. Anders als bei der Gesprächstherapie weiß man hier, dass Verstehen und Erkenntnis alleine meistens keine Veränderung des seelischen Leids bringt. Hierfür braucht es einen Einbezug der Emotionen wie auch des Körpers und seiner feinen oder auch deutlicheren Signale im Hier & Jetzt.
Wenn ein Kind von seinen Bezugspersonen nicht bekommt was es braucht, wenn es Vernachlässigung, Missbrauch oder fehlende Einstimmung erfährt, dann erlebt das Kind dies als seinen Fehler. Einfach gesagt: ein Kind kann sich nicht als guten Menschen in einer schlechten Situation erleben. Um das Überleben zu sichern muss es Anpassungsleistungen erbringen, indem es sich selbst als schlechten Menschen sieht, der keine bessere Behandlung verdient hat. Gleichzeitig wird das Bild der Eltern als gute – zur Liebe fähige – Eltern bewahrt und beschützt.
In der NARM Therapie hat die Arbeit im Hier-und-Jetzt eine besondere Bedeutung, denn im Hier und & Jetzt zeigen sich die Überlebensstrategien, die von der Kindheit so wichtig waren und nun ins erwachsene Leben fort getragen werden. Veränderung kann immer nur im Hier-und-Jetzt passieren. Die Vergangenheit ist vorbei, die kann nicht mehr verändert werden. Entscheidend ist, dass wir mit „Haut und Haaren“ erkennen, dass wir das, was wir in der Vergangenheit im Dienste des Überlebens lernen mussten, in unserem heutigen Leben nicht fortsetzen müssen.
Wenn z.B. unser Bedürfnis nach Nähe, Liebe und Einstimmung nicht in dem Maße erfüllt wurde, wie wir es als Kinder gebraucht hätten, dann lernten wir, uns von diesen Bedürfnissen abzuspalten und ohne deren Erfüllung klar zukommen. Mit anderen Worten, wir lernten uns von dem abzuspalten, das in uns authentisch und lebendig war.
In unserem heutigen, erwachsenen Leben sind wir nicht mehr abhängig wie wir es als Kind waren. Wir brauchen nicht mehr auf die Erfüllung unserer Bedürfnisse verzichten, wir können das Echte und Lebendige nach und nach wieder in uns zulassen. Unser „Kind-Bewusstsein“ lebt weiterhin in der Wahrnehmung, dass das immer noch nicht möglich sei, dass immer noch die Gefahren lauern, die wir als Kind erfahren hatten.
„Die spontane Bewegung in uns allen zielt auf Kontakt. Gleich wie zurückgezogen und isoliert wir sein mögen und ungeachtet der Schwere des Traumas, das wir erlebt haben, gibt es – gerade so, wie eine Pflanze sich spontan auf die Sonne zubewegt – in jedem von uns auf der tiefsten Ebene einen Impuls in Richtung Verbundenheit“ (Laurence Heller). Ich finde das Zitat nicht nur wunderschön, sondern erlebe in meiner Praxis immerfort seine Wahrheit. Es weist auf die Kraft in unserem Inneren hin, die niemals verletzt werden kann und uns zuverlässig den Weg zur Heilung weist, wenn wir bereit sind zuzuhören.
Die Arbeit mit dem Neuroaffektiven Beziehungsmodell bedeutet, dass wir kontinuierlich verfolgen, wie sich – bildlich gesprochen – diese innere Heilkraft in unserem Inneren zeigt und den Weg weist. Und genauso verfolgen und akzeptieren wir, wenn das „Kind-Bewusstsein“ wieder die Führung übernimmt, wenn wir die Welt wieder durch die Augen eines Kindes sehen. Die Fluktuation zwischen „Erwachsenen-Bewusstsein“ und „Kind-Bewusstsein“ ist das rhythmische Geschehen unserer Seele und unseres Körpers. Und das wachsende Bewusstsein für diese inneren Vorgänge schafft Heilung. Wir wachen aus dem „Kind-Bewusstsein“ auf und genießen die Weite, Tiefe und Freiheit des Erwachsenen-Seins.
Seit der Pandemie wissen wir, wie gut Online Therapie funktioniert. Das Maß an räumlicher Unabhängigkeit und die Zeitersparnis von Fahrwegen, die sich damit erübrigen sind starke Argumente für diese moderne Form der Psychotherapie. Wenn Sie das für sich erwägen, melden Sie sich gerne bei mir, um einen Videotermin auf einer sicheren Plattform zu vereinbaren.
„Authentizität ist die höchste Form des Wohlbefindens“ – Gabor Maté