Die Grundprämisse der Hypnotherapie ist, dass wir ein kluges, intuitives inneres Wissen haben, das für uns eigenständig hilfreich sein kann. Voraussetzung dafür ist, dass wir die „Sprache“ des Unbewussten lernen. So erlernen wir, in einen Dialog mit ihm zu treten.
Wir verfügen über alle Kompetenzen, die wir für ein erfülltes, erfolgreiches und lebendiges Leben brauchen. Diese sind in uns gespeichert, im Falle von Krankheit und Leiden sind sie jedoch inaktiv. Stattdessen sind wir dann schmerzhaft von unserer Fehlerhaftigkeit und von unseren mutmaßlichen Defiziten überzeugt. Hypnotherapeutisch gesprochen befinden wir uns dann in einer Problemtrance. Tatsächlich könnte aber eine Umfokussierung der Aufmerksamkeit von Problemmustern zu Kompetenzmustern unsere Fähigkeiten wieder erlebbar machen. So wechseln wir von der Problemtrance in die Lösungstrance.
Die Klientin bzw. der Klient wird mit Hilfe des Therapeuten in eine leichte, angenehme Trance versetzt. Dieser Zustand ermöglicht ihm einen größeren Zugang zu bildhaftem und intuitivem Erleben. Dabei darf der kritische, beurteilende und intellektuelle Geist zuschauen, oder er darf sich „eine Auszeit gönnen“. Mit Hilfe von Vorstellungsangeboten (Imaginationen) über alle Sinne, wird das unbewusst- unwillkürliche emotionale Gehirn mehr und mehr eingeladen, sich in gewünschtes Erleben zu versetzen.
Je nach Ziel kann auf diese Weise innere Stärke, Selbstakzeptanz, Gelassenheit, Autonomie, Leistungsfähigkeit, Abgrenzungsfähigkeit u.v.a. als eigene – schon vorhandene – Eigenschaft und Kompetenz erlebt und gefestigt werden (s.a.). Mit Hilfe von Ankerungen werden diese Qualitäten im Alltag aufrufbar. Ungünstige Problemmuster werden zunehmend durch Aktivierung und Verstärkung von Lösungsmustern ersetzt.
Bei Menschen, die an Depression, Ängsten, Burnout oder Trauma leiden finden wir häufig eine innere Seite, die extrem fordernd, antreibend und abwertend ist. Eine andere, oft in der Kindheit entstandene Seite versucht diese Forderungen bis zur Erschöpfung zu erfüllen. Und gleichzeitig meldet sich ein weiterer kindlicher Anteil, der sich voller Sehnsucht nach Geborgenheit sehnt und einfach angenommen werden möchte, ohne etwas dafür tun oder leisten zu müssen. Es kommt zu einem inneren Kampf, der den Betroffenen erschöpft, voller Verspannungen und evtl. mit Todessehnsucht zurücklässt. Mit Hilfe der Hypnotherapie kann ein Steuer-Ich, der innere Regisseur aufgebaut werden, der die Bedürfnisse aller inneren Seiten anhört, würdigt und für ein optimales Zusammenspiel sorgt, ohne sich dabei die Führung aus der Hand nehmen zu lassen. Erfahren die Betroffenen, dass sie freundlicher und empathischer mit ihren bedürftigen Seiten umgehen dürfen, lassen die quälenden Symptome oft umgehend nach.
siehe auch: lahn-bremen.de