Christoph
Millington
Ich freue mich, dass Sie sich für meine Angebote im Bereich der Sexualtherapie interessieren.
Trotz gesellschaftlicher Befreiung erleben viele Menschen ihre Sexualität als schamvoll, gehemmt und belastet. Ein wichtiges Ziel der Sexualtherapie ist es, die ganze eigene, authentische und als stimmig erlebte Sexualität für sich und den eigenen Körper zu entdecken und zu entwickeln. Das Ergebnis eines solchen Prozesses kann das Erleben einer lust- und freudvolleren Sexualität sein. Mangelnde Lust oder andere Funktionsstörungen (z.B. Störungen der Erektion und des Orgasmus etc.) können in diesem Verständnis ein Zeichen dafür sein, dass man/frau sich auf einen Sex einlässt oder sogar initiiert, der sich eher an den Vorstellungen und Erwartungen anderer orientiert als am ganz eigenen.
Wenn Sie mehr Klarheit über Ihre Sexualität bekommen möchten und diesen existentiellen Bereich menschlichen Seins für Ihre Entwicklung, Lebendigkeit und Ihr Wohlbefinden nutzen möchten, dann sind Sie bei meinem Angebot richtig.
Ich freue mich, wenn ich Sie bei diesem – durchaus lebensfrohem – Prozess begleiten darf.
Kosten:
für Einzelpersonen: 85€ für 60 Minuten
für Paare: 100€ für 60 Minuten.
Es bewährt sich eine Frequenz von 4 Wochen. Manchmal ist ein kürzerer Abstand hilfreich.
(Absagemodalität: bis 48 Stunden vorher kostenlos, danach der volle Satz.)
Ihr Christoph Millington
Wenn Sie Interesse an weiteren theoretischen Gedanken zu meiner Arbeit im Bereich der Sexualtherapie haben, dann lesen Sie unten einfach weiter.
In der traditionellen Sexualtherapie (bzw. Sexualberatung) des letzten Jahrhunderts wird die Behandlung von sexuellen Funktionsstörungen wie vorzeitigem Samenerguss, Vaginismus, Störungen der Erektion und des Orgasmus wie eine Krankheit behandelt, die es zu heilen gilt.
Studien der neueren sexologischen Forschungen hingegen ergeben, dass erfüllender Sex wenig mit der physiologischen Funktion zu tun hat. So ist z.B. toller Sex auch ohne Orgasmus möglich. Forschungsergebnisse zeigen, dass den besten Sex diejenigen haben, die sich frei machen können von Normvorstellungen und Leistungsdruck.
Die häufigsten Anliegen für einen Besuch in einer sexual- und paartherapeutischen Praxis sind Lustlosigkeit, Entfremdung und Affären in Paarbeziehungen.
Was haben wir als Kinder und Heranwachsende von unseren Eltern gelernt? Welche verinnerlichten Gebote, was richtige und falsche Sexualität ist wurden uns vermittelt? Haben wir traurigerweise vielleicht sogar sexuelle Beschämung, Übergriffe oder sogar sexualisierte Gewalt erfahren müssen [link]?
Welche Vorstellungen habe ich, wie ich als Mann im Bett zu sein habe , wie ich als Frau im Bett zu sein habe? Denke ich, im Bett etwas leisten zu müssen und schwebt das Damoklesschwert des Versagens unentwegt über mir? Wer ist meines Erachtens verantwortlich für die sexuelle Erregung in der Sexualität mit einer anderen Person? Wieviel Erregung darf ich mir erlauben? Darf ich eine lustvolle Person sein? Darf ich den Sex genießen und das auch zeigen?
Es kann ein sehr lebensfroher und eventuell auch heilsamer Prozess sein, wenn im sicheren therapeutischen Raum, behindernde Glaubenssätze, Ideen und Fantasien bzgl. der eigenen Sexualität erforscht werden können. Und während beschämte, verletzte und abgelehnte innere (Selbst-) Anteile integriert werden können, kann die erotische Person, die ich bin, mehr ins Leben kommen. Dabei kann ich wohl möglich etwas sehr Attraktives in mir (wieder) entdecken.
Das häufigste Anliegen für einen Besuch in der sexualtherapeutischen Praxis ist die Lustlosigkeit der Paare. Diese soll in den nächsten Absätzen Beachtung finden.
Wenn Paare zusammenkommen, hoffen sie, dass die sexuelle Leidenschaft für immer da sein wird. Doch unweigerlich, nach Monaten oder Jahren wird das Begehren unter den Sorgen und der Geschäftigkeit des Alltags begraben.
Irgendwann stellt das Paar sich die Frage, ob das Begehren in die Beziehung zurück geholt werden kann. Das Paar, das sich ja noch liebt, erwägt vielleicht, ob es sich von der Idee einer gemeinsamen erfüllenden Sexualität verabschieden muss oder die Lust außerhalb der Beziehung suchen will. Häufig ist es ein Seitensprung, der zeigt, dass das Begehren nicht verschwunden ist, wohl aber woanders hingegangen ist. Wenn das Paar nichts für die gemeinsame Erotik tut, wird sie von alleine schwächer werden und evtl. ganz verschwinden.. Es braucht vom Paar eine sehr bewusste Entscheidung und die Investition von Zeit, um diese Entwicklung umzukehren.
Und hier ist die gute Nachricht: Auch Paare, die schon viele Jahre zusammen sind , können die Entwicklung der einschlafenden Erotik und Sexualität bewusst umkehren, wieder neugierig aufeinander werden und ihr Liebesfeuer neu entfachen.
Wenn frisch verliebte Paare zusammen kommen, begegnen sich zwei ganz individuelle Menschen, welche jeweils mit ganz eigenen erotisch-sexuellen Wünschen, Vorlieben und Abneigungen in die Beziehung kommen.
In einer langjährigen Partnerschaft verschwinden häufig die Unterschiede der einzelnen in Bezug auf ihre sexuellen Bedürfnisse. Diese wurden in einem schleichenden Prozess zugunsten einer vermeintlichen partnerschaftlichen Harmonie geopfert. Dabei entsteht ein kleiner gemeinsamer Nenner des sexuellen Miteinanders, der aus Rücksicht und Gegenseitigkeit besteht. Bestenfalls schafft er Harmonie, wahrscheinlicher aber ist es, dass er auf die gemeinsame Sexualität einschläfernd wirkt . Sich aus diesem kleinen gemeinsamen Nenner hinaus zu wagen, kann viel Angst machen und Schamgefühle erwecken: „Wenn ich meinem Partner diesen sexuellen Wunsch von mir äußere, wird er mich als eine verruchte, verdorbene, verhurte sexuelle Schlampe verurteilen“.
Was sind eigentlich meine ganz eigenen sexuellen Wünsche und Fantasien? Es braucht ein achtsames Lauschen auf den eigenen Körper und die eigenen erotischen Wünsche, um sich als sexuelle Person (wieder) besser kennen zu lernen. Und es braucht den Mut, sich damit der Partnerin mitzuteilen, auch auf die Gefahr hin, dass es die gemeinsame Symbiose bedroht. Das Paradoxe ist, dass es die erotischen Unterschiede der Partner sind, die den Reiz der gemeinsamen Erotik ausmachen und das Liebesfeuer des Paares wieder neu entfachen können.
Moderne Sexualtherapie sieht die sexuelle Funktionsstörung (Erektionsschwäche, Vaginismus, etc.) nicht als einen Mangel oder ein Versagen, sondern als eine mögliche Botschaft des Körpers, die es zu übersetzen gilt. Vielleicht möchte der Penis seinem „Besitzer“ sagen: Du behandelst mich wie ein Sklaventreiber: ich soll immer nur leisten und leisten und deinem Willen folgen – jetzt kannst du mich mal… – ich streike“. Oder der Körper möchte mit seiner Unlust der Partner:in sagen: „Ich wünsche mir mit dir nicht diesen Sex, sondern einen anderen Sex (vielleicht zärtlicher oder wilder…)“.
Moderne Ansätze möchten Klient*innen darin unterstützen, zu ihrer ganz eigenen authentischen Sexualität zu finden. Und diese ist – wohl möglich – aufregend und scharf 🙂
LGBTQIA+
Ob du lesbian, gay, bi, transgender, queer, inter., asexuell bist – du bist willkommen ! Ebenso Offene Beziehung und Polyamorie.
Ausbildungsnachweise für Paar- und Sexualtherapie: